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Infos zu weiteren Etappen des Donau-Radwegs finden Sie hier
Eine Karte mit Streckentipps zur Etappe Wien - Budapest finden Sie hier
Dass der Donau-Radweg zu den schönsten und bekanntesten Radrouten der Welt zählt, das braucht man kaum zu erwähnen. Allerdings verbinden die meisten Radler die Etappe Passau-Wien mit dem Donau-Radweg. Aber die rund 340 Kilometer lange Route von Wien nach Budapest wurde inzwischen größtenteils auch gut ausgebaut. Es gibt zwar aktuell noch einige (überschaubare) Stellen, wo nachgebessert werden muss. Aber das haben die Behörden erkannt. In Ungarn ist der Donau-Radweg bereits jetzt vorbildlich beschildert: Grüne Schilder wurden aufgestellt, wenn der Radweg bereits ausgebaut und abschließend realisiert worden ist. Gelbe Hinweisschilder findet man dort, wo der Radweg noch als provisorisch zu betrachten ist, wo also in naher Zukunft mit einer optimierten Routenführung gerechnet werden kann. Der Donau-Radweg ist in Ungarn durchgehend gut als Euroveloroute 6 beschildert.
Von Wien nach Bratislava ist der Donau-Radweg sehr gut ausgebaut und fast durchgehend asphaltiert. Man fährt nahezu auschließlich auf autofreien Radwegen, auch durch das Wiener Stadtgebiet. Nur rund um Hainburg muss man kurzzeitig auf Straßen ausweichen. Der Radweg führt durch die als Nationalpark ausgewiesenen Donauauen. Hainburg überzeugt mit einer schönen Altstadt. Das sogenannte Wiener Tor (ein Stadttor) ist besonders sehenswert. Auf dem Schlossberg thront die Ruine einer Burg. Wer will, der kann von Hainburg an den Neusiedler See radeln. Der Abstecher ist nur wenige Kilometer lang und man erreicht einen weiteren, wunderschönen Fernradweg Österreichs, den Neusiedler See-Radweg.
In der schönen Stadt Bratislava (500.000 Einwohner) gibt es viel zu sehen. Der gotische Martinsdom stammt aus dem 16. Jahrhundert und war die Krönungskirche der ungarischen Könige. Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakei und schon deshalb gesäumt von Regierungsgebäuden. Es warten zahlreiche Museen, wie die Slowakische Nationalgalerie oder das Slowakische Nationalmuseum. Bratislava ist eine lebendige Universitätsstadt mit unzähligen Straßencafés und einer einladenden Altstadt und chicen Stadtpalästen. Ein mehrtägiger Aufenthalt lohnt.
Um von der slowakischen Hauptstadt Bratislava nach Komárno zu radeln, gibt es zwei Routenvarianten: eine führt dicht an der Grenze zu Ungarn entlang, bleibt aber auf slowakischer Seite, die andere führt durch Ungarn. Beide Varianten des Donau-Radwegs sind gleichermaßen interessant. Der Donau-Radweg auf slowakischer Seite ist rund 110 Kilometer lang und bleibt dicht am Donaufer. Die Routenvariante auf ungarischer Seite verläuft dafür über die schöne Stadt Györ, ist etwas länger und teilweise leicht steigungsreicher. Bis zum Grenzort Čunovo (slowakisch-ungarische Grenze) sind beide Routenvarianten noch identisch. Erst hier gabelt sich die Route.
Fazit: Wer am Donauufer bleiben will, radelt auf der slowakischen Seite, wer die schöne Stadt Györ besuchen möchte, nimmt die ungarische Variante. Im Hinblick auf das Radfahren ( Ausbaustatus Radwege, Anspruch an Kondition) schenken sich beide Varianten kaum etwas.
Wenn man auf slowakischer Seite weiterradeln will, zweigt man zum Danubiana Eulensteen Art Museum ab, ein Kunstmuseum, das sich auf dem Staudamm des imposanten Donaukraftwerks befindet. Hier hat sich durch die Aufstauung der Donau ein riesiger Stausee gebildet; eine der größten Stau- und Wasserkraftwerksanlagen in Europa. Zwischen Stausee und Donau verläuft der gut ausgebaute Radweg. Der Stausee ist heute ein beliebtes Erholungsgebiet. Der Donau-Radweg verläuft streckenweise kerzengerade auf dem Donaudamm. Erst mit der Annäherung an die ungarische Grenze muss man hin- und wieder auf Landsträßchen radeln, dafür ist die verträumte Landschaft mit ihren Alleen schön. Komárom ist eine geteilte Stadt. Der ungarische Teil nennt sich Komárom, der slowakische Komárno, Komárno ist eine Werft- und Industriestadt.
Ab Rajká (ungarisch-slowakische Grenze) verläuft der Radweg straßenbegleitend zu Landstraßen (aber autofrei und asphaltiert) über die Orte Bezeye, Mosonmagyaróvár, Arak, Darnószeli und Ásványráró und Dunaszeg nach Györ. Auf der Etappe bis Györ gibt es fast durchweg gut ausgebaute und autofreie Radwege, allerdings begleitend zu Landstraßen. Györ hat ein reiches Kulturangebot zu bieten. Das Kunstmuseum der Stadt ist im Schloss Esterházy untergebracht. Imposante Gebäude laden zu einem Stadtbummel ein, wie das Rathaus, das Theater und die Bischofsburg. Von Györ bis Komárno gibt es gleichfalls kaum Verkehr, man radelt meistens auf Nebenstraßen oder Wirtschaftswegen. Letztere können auf kurzen Etappen aber auch mal in schlechtem Zustand sein (holprig).
Komáron
Drei imposante Befestigungsanlagen gibt es in Komáron. Das Fort Monostor zählt sogar zu den größten Europas. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. In der Festung Igmánd sind insbesondere römische Funde aus der Region zu sehen. Auch im Klapka György Museum kann man römische Funde bestaunen, die von Ausgrabungen eines antiken Legionslagers stammen.Auf der ungarischen Seite ist es möglich (als weitere Routenvariante), die sehenswerte Stadt Tata über Landstraßen zu erreichen. Tata ist ein hübsches Städtchen am Öreg-See. Sieht man von diesem Abstecher nach Tata ab, so verläuft die Route auf ungarischer Seite bis Esztergom zwar streckenweise auf gut ausgebauten, neuen und asphaltierten Radwegen, aber diese sind meistens begleitend zu stärker befahrenen Straßen. Zwischen Almásfüzitő und Lábatlan gibt es aktuell noch keinen Radweg (ca. 16 km), sodass man auf die Straße muss. Auch die Stadteinfahrt nach Esztergom ist nicht autofrei (nochmals 5 km auf Straße).
Auf Slowakischer Donauseite sind die Wege teilweise nicht asphaltiert und man man muss rund 20 Kilometer der 56 Kilometer langen Etappe auf Straßen zurücklegen. In Komárno überquert man den Fluss Vah (mündet hier in die Donau) auf einer Brücke. Hier empfiehlt es sich auf dem nur mäßig befestigten und kurzzeitig auch etwas beschwerlichen Radweg auf dem Donaudamm zu bleiben, denn so kommt man direkt an der bedeutenden archäologischen Fundstätte Kelemantia vorbei, ein antikes römisches Militärlager, das einst über eine eindrucksvolle Befestigung mit zahlreichen Türmen und Toren verfügte. Schon bald darauf endet der Radweg. Nun muss man einige Kilometer bis Moča auf der Straße zurücklegen. Zwischen Patince und Žitava gibt es nochmals ein kurzes Stück (6km) Radweg auf dem Donau-Damm, sodass man sich etwas Bundesstraße sparen kann. Bei Patince (bzw. Patince Kupele) lädt ein beliebter Thermalwassersee zu einem Badestopp ein.
Die wunderschöne Stadt Esztergom ist in doppeltem Sinne das Roms Ungarns. Einerseits wegen der architektonischen Schönheit der Stadt, mit zahlreichen bedeutenden Sakralbauten. Andererseits, weil Esztergom Zentrum der katholischen Kirche Ungarns ist. Im frühen Mittelalter war Esztergom quasi die Hauptstadt Ungarns. Hier wurde im 10. Jahrhundert der erste ungarische König Stephan der Heilige gekörnt. Im Zuge der Besetzung Esztergoms durch die Türken im 16. – 17. Jahrhundert und deren Vertreibung wurde die Stadt mit ihren prunkvollen Palästen verwüstet. Die Basilika aus dem 19. Jahrhundert zählt zu Ungarns bedeutendsten Kirchenbauten. Von der Kuppel hat man eine großartige Aussicht auf die Stadt. In Esztergom lohnt sich auch ein mehrtägiger Aufenthalt. Im ehemaligen erzbischöflichen Palast ist heute das Christliche Museum untergebracht, mit sehenswerten Gemälden und Skulpturen. Es gibt ein großes Thermalbad und im Burgmuseum kann man sich zur Geschichte der Esztergomer Burg kundig machen.
Von Esztergom nach Budapest bleibt einem die Qual der Wahl, auf welcher Donauseite man radeln will, erspart. Der Donau-Radweg verläuft nun durch Ungarn. Bei der Stadtausfahrt von Esztergom fährt man kurz noch am südlichen (rechten) Donaufer entlang. Hier gibt es auf rund 5 Kilometern einen Radweg, aber dieser mündet schließlich in die Bundesstraße 11. Weitere 5 Kilometer muss man nun auf der Bundesstraße zurücklegen. Bei Szob wechselt man die Donauseite (Fähre). In Szob (linkes Donauufer / Nordufer) wird man von einem gut ausgebauten Radweg abgeholt, der direkt an der Donau verläuft. Der Radweg taucht nun in das landschaftlich sehr schöne Donauknie ein, das von aufragenden Bergen gesäumt ist. Wer will, der kann in Nagymaros mit der Fähre die Donau queren, um der schönen Stadt Visegrád einen Besuch abzustatten. Dort kann man die Ausgrabungen des Königspalastes bestaunen oder vom Salomonturm den einzigartigen Ausblick auf die Donau genießen. Dann empfiehlt es sich aber, wieder an das linke (nördliche) Donauufer zurückzukehren. Auch bis in die sehenswerte Stadt Vác gibt es meist gut ausgebaute Radwege oder man fährt auf kaum befahrenen Nebenstraßen. Die Kathedrale in Vác stammt aus dem 18. Jahrhundert. In Vác wechselt man mit der Fähre auf die rechte Donauseite und fährt einige Kilometer auf Landstraße bis Tahitótfalu. Schon bald nach der Stadtausfahrt, ab Leányfalu, gibt es wieder gut ausgebaute Radwege bis Szentendre, das mit seiner historischen Altstadt einen längeren Besuch Wert ist. Zahlreiche Museen zeigen Ausstellungen ungarischer Künstler. Auch die Weiterfahrt bis ins Stadtzentrum von Budapest gestaltet sich weitgehend auf autofreien Radwegen.