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THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

Italien > München-Venezia Übersicht Radwege Italien

TransAlp light: Brenner - Calalzo 

Die faszinierende Radroute vom Brennerpass nach Calalzo  haben wir im Jahre 2014 erstmals in einer ECP-Buchpubli- kation vorgestellt: und zwar im Zusammenhang mit dem ECP Tourentipp von Amsterdam nach Venedig.  Im Jahre 2015 wurde der offizielle Fernradweg München-Venezia eröffnet.  Die Etappe vom Brenner nach Calalzo ist jetzt Bestandteil dieses Fernradwegs, sie ist entsprechend ausgeschildert. 

Radroute Brenner

Foto Slideshow zur Etappe Brenner -Sterzing

Foto-Slideshow zur Etappe Sterzing- Toblach

Nur Fliegen ist schöner ... oder auch nicht, denn die  Radroute vom Brennerpass nach Calalzo fühlt sich an, als fliege man durch die Alpen. Auf rund 80 Kilometern verläuft die insgesamt knapp 200 Kilometer lange und teilweise neu ausgebaute Radroute über ehemalige Bahntrassen. Dort, wo einst die Fernreisezüge über den wohl legendärsten Gebirgspass der Welt fuhren, nämlich über den Brenner, verläuft heute ein Radweg, der sich auf einer faszinierenden Trasse durch die Bergwelt der Alpen schlängelt. Die Radroute bietetet atemberaubende Panoramen und führt meistens an Bergkämmen hoch über den Tälern entlang: eben ein Gefühl wie fliegen. Und das alles auf einer quasi autofreien und überwiegend asphaltierten Radroute, ... immer aber auf sehr gut ausgebauten Radwegen. Kurzum: Die Radroute Brenner - Calalzo ist aktuell sicher eine der faszinierendsten und schönsten TransAlp light-Radrouten:  also eine leichte Alpenquerung. 

Die Radroute lässt sich am Bahnhof Brenner (am Brennerpass) komfortabel starten.  Vom Bahnhof in Brenner gibt es sehr gute Verbindungen mit dem Zug nach Innsbruck. Außerdem kommt man von der Radreise gut mit dem Zug zurück zum Startpunkt. Der Brenner ist einer der bekanntesten, aber auch einer der am meisten befahrenen Pässe der Welt. Die Brenner-Autobahn verläuft jedoch mit deutlichem  Abstand zum Radweg, wenngleich man die Trasse der Autobahn mit ihren schwindelerregenden Viadukten aus der Ferne immer wieder sieht. Schon im Laufe der Antike nahm der Brenner anderen Alpenpässen, wie dem Reschenpass und dem Fernpass, den Rang als wichtigste Transitroute durch die Alpen ab. Der Grund ist schnell erklärt. Der Brenner ist mit einer Passhöhe von rund 1370 Metern die steigungsärmste und am leichtesten zu überwindende Nord-Südverbindung durch die Alpen.

Vom Brenner bis nach Franzensfeste verläuft dieser Routentipp durchgehend auch auf dem Eisacktal-Radweg. Der Eisacktal-Radweg ist zwar ein offizieller Radweg, er ist aber nicht als solcher ausgeschildert. In Italien ist es üblich, Radrouten nach dem jeweils nächstgrößeren oder touristisch bedeutsamen Ort zu beschildern. Der Eisacktal-Radweg begleitet den gleichnamigen Fluss und existiert im Prinzip schon seit langem, aber erst mit dem Ausbau der ehemaligen Bahntrasse vom Brenner bis Sterzing zum Radweg stieg der Eisacktal-Radweg zu einer spektakulären Premium-Radroute auf. Die Etappe auf der alten Brenner-Staatsstraße ist jetzt Vergangenheit. Dort, wo einst die Fernzüge nach Italien rollten, fährt man heute mit dem Rad. Ehemalige Signalmasten ziehen am Radweg vorüber, und man durchquert ehemalige Eisenbahntunnels. So kommt man komfortabel bis nach Sterzing, wobei der Radweg kontinuierlich bergab führt. Die lebendige Fußgängerzone von Sterzing ist sehr touristisch, mit den vielen historischen Gebäuden aber auch ausgesprochen sehenswert. Der Stadtturm, der so genannte Zwölferturm, thront am Rande der Altstadt und ist das Wahrzeichen der Stadt. Sterzing ist ein beliebter Rast- und Aufenthaltsort für Touristen und Reisende auf dem Weg nach Italien.

In Sterzing endet der Abschnitt auf der ehemaligen Bahntrasse. Ab Sterzing gibt es ein paar leichte Steigungen, die jedoch kaum ins Gewicht fallen. Insgesamt führt die Radroute noch immer flott bergab, sodass man zügig vorankommt. Man erreicht den Ort Franzensfeste und fährt am gleichnamigen Stausee entlang. Die imposante Festung, welche über dem Tal thront,  stammt aus dem 19. Jahrhundert, wurde jedoch nie angegriffen. Dort, in etwa beim Zugang zur Festung, wechselt unser Tourenvorschlag  auf den Pustertal-Radweg und führt weiter nach Toblach.  Der Transit vom Eisacktal ins Pustertal verläuft über den Ort Aicha. Auf dem Radweg geht es mit herrlichen Ausblicken ins Pustertal hinab und in das Städtchen Mühlbach, wo man das Tal der Rienz erreicht, also das eigentliche Pustertal. Der Radweg verläuft nun meistens recht dicht am Fluss Rienz entlang. Über zweitausend Meter hohe Berge säumen das Tal zu beiden Seiten. Sportliche Radler schaffen die Strecke vom Brenner bis in die schöne Stadt Bruneck an einem Tag. Wer es sich nicht zutraut, der sollte in Sterzing oder Mühlbach nächtigen. Ansonsten ist Bruneck eine wundervolle Stadt, um Quartier zu beziehen. In der lebendigen Fußgängerzone mit ihren Altstadthäusern kann man gemütlich im Café sitzen und auch in der näheren Umgebung gibt es viel zu sehen und zu tun, wie etwa mit der Seilbahn auf den Kronplatz liften und den herrlichen Panoramablick genießen.

Auf einer landschaftlich schönen Route erreicht man den touristisch geprägten Ort Toblach, dessen Zentrum aus Hotels und Gasthöfen besteht. Unsere Radroute führt nun nach Süden auf einen der faszinierendsten Radwege Italiens und Europas ... den Dolomiten-Radweg.

Der Dolomiten-Radweg heißt auf italienisch La lunga via delle Dolomiti, also übersetzt etwa Langer Weg der Dolomiten. Der schönste Abschnitt des Dolomiten-Radwegs ist sicherlich die Etappe vom Cimabanche-Pass bis nach Calalzo di Cadore. Diese Etappe verläuft auf der Trasse der ehemaligen Dolomitenbahn. Die Radroute führt durch zahlreiche ehemalige Eisenbahntunnels und über ehemalige Eisenbahnbrücken hinweg, die sich über schwindelerregende Täler spannen. Wer sich den Anstieg zum Scheitelpunkt der ehemaligen Bahn auf den Cimabanche-Pass ersparen will, der nimmt ab Toblach (Bahnhof) den Bus. Der Linienbus nach Cortina d'Ampezzo führt zwar keine speziellen Radanhänger mit, aber die Räder werden unkompliziert ins Gepäckfach der Busse geschoben. Sattel- und Lenkertaschen sollte man zuvor abnehmen. Der Busshuttle erspart einige holprige Passagen bei der Auffahrt zum Pass. Die Dolomitenbahn, auf deren Trasse der Radweg heutzutage verläuft, galt als eine der schönsten Gebirgsbahnen der Alpen.

Vom Cimabanche-Pass bis Cortina ist der Radweg zwar nicht asphaltiert, aber sehr gut befestigt und bestens befahrbar. Ab Cortina ist der Radweg bis Calalzo fast durchgehend asphaltiert und er führt beständig bergab. Von Calalzo kann man übrigens ebenfalls mit einem Busshuttle zurück nach Cortina liften. Diese Buslinie führt Radanhänger mit und startet am Bahnhof in Calalzo. Über  Cortina kommt man dann  (mit Umsteigen) mit dem Bus zurück bis Toblach. So lässt sich die rund 55 Kilometer lange Radroute vom Cimabanche-Pass nach Calalzo gut an einem Tag schaffen.

Cortina ist eine recht geschäftige Stadt. Die hübsche Fußgängerzone lädt zu einem Bummel und einer Verschnaufpause in einem der Cafés ein. Pieve di Cadore ist der Geburtsort des berühmten Malers Tizian und man kann dessen Geburtshaus besuchen. In der Stadt Pieve di Cadore strömen normalerweise keine Touristenströme zusammen, obgleich die schöne Altstadt durchaus sehenswert und heimelig ist. Die Stadt bietet sich als Übernachtungsort an, insbesondere, wenn man weiter nach Venedig radeln will. Pieve di Cadore verfügt über eine gute touristische Infrastruktur an Hotels und Restaurants.

 Fakten zur Radroute Brenner - Calalzo


Tourenverlauf
Brenner, Gossensaß, Sterzing, Franzensfeste, Mühlbach, Bruneck, Toblach, Cortina d'Ampezzo, Calalzo.

Länge
185 km

Beschilderung
Vom Brenner bis Toblach: als Radroute zur jeweils nächsten großen Stadt, also beispielsweise Radroute Mühlbach. Toblach – Calalzo: Ciclabile delle Dolomiti, auch Itinerario (Weg) oder La lunga via delle Dolomiti. Inzwischen auch als Fernradweg München-Venezia.

Fahrbahn
Überwiegend asphaltiert, nur kurze Etappen auf meist gut befestigten Kieswegen. Toblach – Cimabanche (Pass): streckenweise holprig. 

Verkehr
Überwiegend auf autofreien Radwegen oder kaum befahrenen Wirtschaftswegen und Landstraßen. Nur kurze Etappen, die kaum der Rede Wert sind (ausgenommen Ortsdurchfahrten) auf stärker befahrenen Straßen.

Andere Aktivitäten
Zu weiten Teilen barrierefrei. Wandern: Dolomiten-Radweg.

Kinder
Geeignet. Es kann plötzlich  schneller Gegenverkehr auf den Radwegen auftauchen. Kinder auffordern, nur die rechte Fahrbahnseite zu nützen!

Karte

bikeline Radtourenbuch München-Venezia, Esterbauer Verlag

 Info

www.muenchen-venezia.info.