Mosel-Radweg
Der Mosel-Radweg: auf die
optimale Route kommt es an
Der deutsche
Mosel-Radweg
könnte landschaftlich gesehen der
faszinierendste deutsche Flussradweg sein, wäre das Moseltal
nicht auch eine wichtige Verkehrsachse. Man kann und darf es nicht
verschweigen: An beiden Ufern der deutschen Mosel verlaufen stark
befahrene Bundesstraßen. Der Radweg auf der rechten Seite der
Mosel hält zwar meistens einigen Abstand zu den stark
befahrenen Straßen, ganz vermeiden lässt sich die
Nähe zum Verkehr jedoch nicht. Nähe zum Verkehr
bedeutet in diesem Fall nicht, dass man im Verkehr radeln muss, im
Gegenteil. Auch der deutsche Abschnitt des Mosel-Radwegs lässt
sich von Perl bis Cochem nahezu durchgehend autofrei beradeln: entweder
auf reinen Radwegen oder auf Sträßchen, wo
allenfalls mit sehr wenig Autoverkehr zu rechnen ist. Der Mosel-Radweg
verläuft jedoch auf jeweils beiden Seiten des Moselufers.
Folglich tun sich jeweils zwei Routenvarianten auf, auf denen man
radeln kann, also am rechten oder am linken Ufer. Es sind jedoch nicht
beide Uferseiten gleichermaßen optimal. Im Extremfall landet
man auf Bundesstraßen, statt einen guten Premium-Radweg
vorzufinden, der dann eben auf der anderen Uferseite verläuft.
Um die optimale Route zu radeln (also weitgehend autofrei,
flach, schön), muss man zudem öfters die Uferseiten
wechseln, denn mal ist die rechte Uferseite besser ausgebaut, mal die
linke. Wer eine Radreise auf dem Mosel-Radweg plant, der sollte sich
deshalb im Vorfeld die Routenführung genauer besehen.
Der Mosel-Radweg: touristisch
attraktiv
Touristisch
hat der Mosel-Radweg viel zu bieten. Die Mosel schlängelt sich
durch die steilen, meist mit Reben bewachsenen Hänge. Es
warten hübsche Fachwerkstädte wie Cochem oder
Bernkastel-Kues und zahlreiche Burgen, welche die Route begleiten.
Überall trifft man auf die Spuren der Römer, denn das
Moseltal war bereits in der Antike eine wichtige
Verkehrsader. In
der römischen Villa in Nenning ist ein riesiges und gut
erhaltenes
Mosaik, bestehend aus Millionen Steinchen, zu sehen. Von Konz bis Trier
bietet das nördliche Ufer etwas mehr Ruhe (da weiter entfernt
von der Bundesstraße). Eine skurrile
Sehenswürdigkeit der besonderen Art sind die Ruinen der
Kaiservilla in Konz. Die Villa wurde eigens für den
römischen Kaiser Valentinian I. (4. Jahrhundert n. Chr.) als
Sommerresidenz erbaut. Der Palast war rund 84 Meter lang und 38 Meter
breit, hatte rund 30 Räume und war reich mit Marmor
ausgestattet. Leider sind nur noch Reste des Palastes zu sehen, zumal
das Gelände zu großen Teilen einem
Kirchenneubau zum Opfer fiel.
Trier zählt zu den
Höhenpunkten auf dem Mosel-Radweg. Prunkvolle Bauten aus der
Römerzeit sind erhalten wie die Porta Nigra, ein
römisches Stadttor aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. sowie die
Kaiserthermen und das 20.000 Menschen fassende Amphitheater. Die
Konstantin-Basilika zeigt nicht mehr den Urzustand des
römischen Bauwerks, da sie im 5. Jahrhundert durch
die
Franken zerstört wurde. Auch der Trierer Dom enthält
ein antikes Grundgerüst aus der römischen Zeit. Die
eindrucksvolle
Architektur Triers ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Fakten zum Mosel-Radweg
Tourenverlauf
Metz, Thionville, Perl,
Wasserbillig, Trier, Bernkastel-Kues,
Zell,
Cochem, Koblenz
Länge
240 km
Beschilderung
Gute Beschilderung als Mosel-Radweg
Fahrbahn
Nahezu durchgehend auf sehr gut
befestigten und meistens
asphaltierten
Wegen.
Verkehr
Überwiegend
autofreie Radwege oder kaum
befahrene
Landstraßen. Nur kurze (und überschaubare)
Abschnitte in stärkerem Verkehr oder auf Radstreifen.
Andere Aktivitäten
Viele Abschnitte des
Mosel-Radwegs sind barrierefrei
zugänglich und Inliner-tauglich. Die gesamte Route eignet sich
aber nur zum Radfahren, da es immer wieder auch Abschnitte mit
Radstreifen oder auf Landstraßen gibt.
Kinder
Außer zwischen Cochem
und Koblenz für
Kinder
geeignet, soweit man die Route auf der jeweils optimalen Flussseite
wählt.