ATLAS DER PREMIUM-RADWEGE autofrei · flach · schön DEUTSCHLAND & EUROPA
Allgemeines
Foto-Galerien
Slideshows zu Top-
Radwegen
im Radtouren-Atlas-Cinema
Slideshows
Radwege spezial
Radwege Brandenburg > Tagestour 6 zur Übersicht Radwege Brandenburg
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2017, Datenquellen
Wer kennt sie nicht: die Spreewaldgurken. Sogar bis in die Supermärkte Süddeutschlands schafft es der Exportschlager. Mit einer Million Übernachtungsgäste jährlich zählt der Spreewald touristisch zu den bedeutenden Ferienregionen Deutschlands. Für das Spektakuläre sorgen folkloristische Inszenierungen. Märchenhaft wirken die Trachten, abenteuerlich die hölzernen Blockhäuser, die einen Hauch von Sibirien verbreiten. Dann wären die unzähligen Kanäle zu nennen, auf denen man stilecht mit einem Spreewaldkahn auf Tour gehen kann. Man könnte viele weitere Attribute sammeln, um den Spreewald zu zeichnen. Dass der Spreewald so exotisch anders wirkt, ja wie eine Insel in Brandenburg, das liegt freilich auch daran, dass die Region durch den slawischen Volksstamm der Sorben besiedelt wurde. Synonym werden die Sorben auch Wenden genannt. Das Sorbische hat sich bis heute erhalten, die sorbische Kultur wird gepflegt, die Ortsschilder sind zweisprachig. Diese Tour führt zwar nur an den Rand des Spreewalds, Spreewaldflair schnuppern kann man allerdings (vor allem rund um Burg) schon.
Was könnte besser zum Spreewald passen als ein Gurken-Radweg? Den gibt es tatsächlich, das Logo zeigt eine radelnde Gurke. Der Radweg erschließt den Spreewald auf drei Rundkursen. Der Gurken-Radweg hat (grob) sogar die Form einer Gurke, was sicher kein Zufall ist. Man muss allerdings einräumen, dass ein großer Teil des Gurken-Radwegs keinen Premium-Status hat, da zu viele Passagen auf (oftmals recht stark) befahrenen Landstraßen verlaufen. Nur der südliche Abschnitt des Gurken-Radwegs ist premium. Um die Landpartie auf dem südlichen Teil des Gurken-Radwegs zu einem quasi autofreien Rundkurs zu schließen, muss man (bei Burg) einige Kilometer auf den Spree-Radweg ausweichen.
Auf der Radelrunde von Cottbus nach Burg und zurück trifft man an Wochenenden viele Radler. Der beliebte Parcours spaltet die Gemüter. Manche finden, dass die Radwege zu häufig an befahrenen Straßen entlang verlaufen, was natürlich eine entsprechende Beeinträchtigung an Lärm und Abgasen zur Folge hat. Ganz zu schweigen davon, dass die Radtour die sehr lebendige Großstadt Cottbus fast komplett durchquert. Es stimmt, dass einige (überschaubare) Abschnitte entlang von befahrenen Straßen nicht zu vermeiden sind. Der größte Teil der Tour führt jedoch durch die Natur ... an der Spree entlang und durch die Peitzer Teichlandschaft. Auf der Etappe von Burg bis Cottbus verläuft der Radweg nahezu durchgehend auf einer ehemaligen Bahntrasse, sodass man entspannt radeln kann. In den ehemaligen Bahnhöfen in Burg und Briesen sind Ausflugscafés untergebracht.
Cottbus darf sich mit knapp über 100.000 Einwohnern offiziell Großstadt nennen. Viele denken bei Cottbus an ein Braunkohlerevier und an eine graue Industriestadt. Wer durch die Altstadt von Cottbus flaniert, etwa über den schönen Marktplatz mit seiner barock-klassizistischen Architektur, der entdeckt eine prächtige Stadt mit belebten Plätzen und attraktiven Straßencafés. Die Spremberger Straße, die auf den Marktplatz zuläuft, ist die pulsierende Geschäftsstraße der Stadt. Die Bezeichnung Museumslandschaft ist im Hinblick auf Cottbus nicht übertrieben: es gibt beispielsweise ein Museum für Natur und Umwelt, weiterhin ein Apothekenmuseum, ein Luftfahrtmuseum, das Wendische Museum und das Fürst-Pücklermuseum (mit Schloss Branitz und Gärten). Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk (moderne Kunst) ist in einem historischen Industriegebäude untergebracht ist. Es ist das (einzige) Landesmuseum Brandenburgs für moderne Kunst. Teile der historischen Stadtbefestigung von Cottbus sind erhalten. Der Spremberger Turm (14. Jahrhundert) ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Klosterkirche am lauschigen Klosterplatz stammt aus dem 13. Jahrhundert. Auf dem Schlossberg erhebt sich heute (anstelle einer slawischen Burg aus dem 10. Jahrhundert) der 46 Meter hohe Schlossturm. Der heutige Turm (und das angeschlossene Gerichtsgebäude) sind ein Produkt des 19. Jahrhunderts. In Cottbus gibt es mehrere, große Parks, die zur Entspannung und Kurzweil einladen wie etwa der Goethepark mit seinen Parkseen, einer Gastronomie und einem Aussichtspunkt oder der Puschkinpark, der sich nördlich der Altstadt erstreckt. Am Schillerplatz (gleichfalls eine Gartenanlage) stößt man auf das Staatstheater (das einzige in Brandenburg): Das Gebäude ist architektonisch ein Mix aus Jugendstil, Neoklassizismus und Moderne. In der Südstadt verbindet die Cottbuser Parkeisenbahn mit historischen Dampfzügen und modernen Triebwagen den Eliaspark (Bahnhof Sandower Dreieck) mit dem Spreeauenpark, dem Tierpark und dem Park und Schloss Branitz.
Die Peitzer Teiche sind eine der größten, künstlich angelegten Teichlandschaften Mitteleuropas. Die Teiche entstanden im 16. Jahrhundert (durch Flutung aus der Spree). Die größeren Teiche sind flach und durchschnittlich nur rund einen Meter tief. Ob die Teiche nur zur Fischzucht oder auch aus militärischen Gründen zur Sicherung der Peitzer Festung angelegt wurden, ist bislang nicht geklärt. Viele seltene Vogelarten brüten hier. Der Radweg führt mitten durch die Teichlandschaft hindurch.
In der modernen Spreewald-Therme in Burg können sich müde Radlerbeine erholen. Der Salzgehalt der Sole ist ausgesprochen hoch und entspricht etwa dem des Toten Meeres. Die sogenannte Heimatstube (ein Heimatmuseum) ist in einem für den Spreewald charakteristischen Holzblockhaus untergebracht. Der große Kurpark lädt mit seinen Gärten (Kräutergarten, Rosengarten ...) zu einer Rast ein. Vom 27 Meter hohen Bismarckturm hat man eine großartige Aussicht über den Spreewald.
Wem die 60 Kilometer lange Tour zu lang wird, der kann auch entsprechend abkürzen (siehe Übersichtskarte zur Tour). Natürlich kann man die Routenalternativen auch nutzen, um von Cottbus aus beispielsweise einen Radachter (statt einen Rundkurs) zu radeln. Bitte beachten Sie, dass der Tourenabschnitt von Cottbus bis nach Briesen (direkte Verbindung) als reiner Radweg ausgeschildert ist (§! für Fußgänger gemäß StVO nicht nutzbar!)
Tourenverlauf
Cottbus,Peitz, Burg, Werben, Briesen, Cottbus
Länge
ca.60 km (ohne Abkürzungen)
Beschilderung
Je nach Fernradweg, der in Anspruch genommen wird als Gruken-Radweg, Spree-Radweg oder lokale Beschilderung von Ort zu Ort
Fahrbahn
asphaltiert
Verkehr
bis auf Ortsdurchfahrten nahezu autofrei
Kinder
geeignet
Info / GPS
Diese Tour auf einer größeren Karte anzeigen
Download GPX-Track zu dieser Tour
Karten-Tipp
ADFC-Regionalkarte Spreewald, BVA-Verlag, 1:75.000
und ADFC-Regionalkarte Niederlausitz, BVA-Verlag, 1:75.000