Tagestour
3
(Brandenburg): Havelland
©
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
2017, Datenquellen
Diese wunderschöne
Tagestour nutzt vom Startpunkt in Nauen bis
Paulinenaue den Havelland-Radweg. Ab Paulinenaue geht es auf dem
relativ jungen, sehr gut ausgebauten Radweg "Stille Pauline"
weiter. Dieser führt auf einer ehemaligen Bahntrasse in die
sehenswerte Stadt Neuruppin. „Stille Pauline“ ist
ein
seltsamer Name für einen Radweg. Die Bezeichnung
rührt von
dem Zug her, der einst auf der Trasse dampfte. Dieser wurde Stille
Pauline genannt.
Radweg Stille Pauline
Nun möchte man
vielleicht wissen, warum der Zug (nach dem ja
der Radweg benannt wurde) Stille Pauline genannt wurde. Der
Namensbestandteil Pauline ist schnell erklärt, startete die
einstige Eisenbahnstrecke doch in dem Ort Paulinenaue. Der Ort erhielt
seinen Namen erst im 19. Jahrhundert, als der Besitzer eines Vorwerkes
dieses nach seiner Frau Pauline benannte. Damals bestand der Ort nur
aus drei Vorwerken. Vorwerke sind Landgüter ohne
Selbstverwaltung. Woher das Attribut still im Namen des Zuges kommt,
bleibt bis heute Spekulation, schon Theodor Fontane rätselte
darüber in seinen berühmten Wanderungen durch die
Mark
Brandenburg. Man munkelt, es habe damit zu tun, dass der Zug einst mehr
stand als fuhr. In jedem Fall ließe sich der kerzengerade in
die
Landschaft gezogene Radweg nicht besser charakterisieren als durch
diesen Namen. Der Radweg durchquert eine weite, stille,
Prärie-artige Landschaft, die von
Entwässerungskanälen
und Pappeln durchzogen ist. Auch Störche leben hier. Mehrere
ehemalige Bahngebäude entlang der Strecke sind erhalten wie
etwa
die Poststation Lobeofsund sowie der große Bahnhof in
Fehrbellin
mit einer Ausflugsgastronomie und Pension. In der Ecke
Scholtenstraße / Fehrberliner Straße in Neuruppin
steht
noch der altehrwürdige, stolze Paulinenauer Bahnhof.
Anfahrt und Rückfahrt
Von der Tour kommt man gut mit dem Zug (zum Beispiel ab Berlin) zum
Startpunkt nach Nauen. Die Regionalbahn benötigt
für
die Rückfahrt vom Bahnhof Rheinsberger Tor in Neuruppin nach
Nauen
knapp anderthalb Stunden (mit Umsteigen in Falkensee).
Nauen
Nauen hat eine schöne,
historische Altstadt. Die Gebäude
stammen überwiegend aus dem 17. Jahrhundert, auch zahlreiche
Gründerzeithäuser sind erhalten. Statt eines
Marktplatzes
gibt es in Nauen eine Marktstraße. Gemütliche
Restaurants
laden zur Einkehr ein. Die eindrucksvolle Stadtkirche St. Jacobi geht
auf das 14. Jahrhundert zurück. Die auffällige
Backsteinbasilika St.Peter und Paul erinnert ein wenig an einen
altehrwürdigen, romanischen Dom, sie wurde Anfang jedoch viel
später (Anfang des 20. Jahrhunderts) erbaut.
Ribbeck
Das Dorf Ribbeck ist durch
seinen Birnbaum aus Fontanes gedicht
"Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland" zu Berühmtheit
gelangt.
Den Baum gab es wirklich, er fiel allerdings einem Sturm zum Opfer. Den
Stumpf des Baumes kann man in der Dorfkirche bestaunen. Im Schloss
derer zur Ribbeck wird eine sehenswerte Fontane-Ausstellung gezeigt,
außerdem gibt es ein Restaurant mit exquisiter Küche
zu fairen Preisen. Einen Zwischenstopp in Ribbeck sollte man
unbedingt einplanen!
Neuruppin
Neuruppin, das Ziel der Tour,
ist eine sehenswerte und lebendige
Stadt. Die Klosterkirche St. Trinitatis stammt aus dem 13. Jahrhundert,
die Türme sind allerdings jünger (1907). In der
prächtigen, neoklassizistischen Apotheke in der
Karl-Marx-Straße kam Theodor Fontane zur Welt. Im 1790
erbauten
Gymnasium ging Fontane zur Schule. Vom Turm der Pfarrkirche St. Marien
(heute Stadtmuseum) hat man einen herrlichen Blick über die
Stadt.
Die Seepromenade lädt zum Bummeln und Flanieren ein. Die
moderne
Fontane-Therme ist eine staatlich anerkannte Heilquelle.
Fakten
zur Tour
Tourenverlauf
Nauen. Ribbeck, Paulinenaue,
Neuruppin
Länge
ca. 52 km
Beschilderung
Havelland-Radweg (von Nauen bis Paulinenaue), lokale
Beschilderung
Fahrbahn
asphaltiert
Verkehr
Quasi autofrei, nur zwischen
Ribbeck und Paulinenaue kurz auf kaum befahrener Landstraße sowie
(Alternativroute) kurzes Verbindungsstück
auf
Landstraße bei Dammkrug.
Kinder
geeignet.
Info
/ GPS
Download
GPX-Track zu dieser Tour
Karten-Tipp
ADFC-Regionalkarte Potsdam und
Havelland, BVA-Verlag, 1:75.000
Die
ADFC-Karte Potsdam und Havelland
bei Amazon ansehen