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THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

Donau-Radweg > Deutschland Übersicht Donau-Radweg

Infos zu weiteren Etappen des Donau-Radwegs finden Sie hier

Der Donau-Radweg in Deutschland

Übersichtskarte Donau-Radweg DeutschlandDer Donau-Radweg von Donaueschingen nach Passau hat es nicht leicht: Er steht im Schatten des Donau-Radwegs von Passau nach Wien. Letzterer gilt als eine der schönsten Radrouten Europas, völlig zu Recht. Die Route von Passau nach Wien wird im Band 1 des Atlas der Premium-Radwege ausführlich diskutiert. Trotzdem zählt auch die Etappe von Donaueschingen nach Passau zu Deutschlands Top-Radwegen. Rund 600 Kilometer folgt der Radweg dem Lauf der deutschen Donau. In Anbetracht einer so beachtlichen Streckenlänge ist nicht verwunderlich, dass die Radroute nicht überall einen homogenen Ausbaustatus aufweist. Trotzdem: Auch der deutsche Donau-Radweg ist – global betrachtet –  gut ausgebaut. Offiziell  startet der Donau-Radweg in Donaueschingen. Bei Immendingen, nur einige Meter vom Radweg entfernt, kann es geschehen, dass man plötzlich ein leeres Flussbett vorfindet: Die so genannte Donauversinkung. Die Donau verschwindet in dem wasser-durchlässigen Kalkgestein und fließt in einem der größten unterirdischen Höhlensysteme Europas zu dem einige Kilometer entfernten Aachtopf, der größten Quelle Deutschlands.  Das Naturschauspiel ist in jedem Fall einen Zwischenstopp und eine kleine Pause wert.

Der Donau-Radweg von Donaueschingen nach Ulm

Der Donauradweg in der Donauschlucht bei BeuronDie Region rund um Tuttlingen und der Naturpark Obere Donau kann für sich in Anspruch nehmen, eine Luftqualität zu haben, die zu den besten Deutschlands zählt. Die Donau hat sich tief in die Felsen gegraben und das Kliff eines Urmeeres freigelegt. Zwischen Fridingen und Beuron ist diese einzigartige Schlucht am faszinierendsten. Der Radweg bietet hier ein großartiges Naturerlebnis, ist aber – aus Naturschutzgründen – nicht asphaltiert. Auf der Strecke bis Sigmaringen gibt es zwar einige kurze Steigungen und Gefälle, die jedoch kaum ins Gewicht fallen. Die Etappe ist landschaftlich ausgesprochen schön … ein Highlight des Donau-Radwegs. Entlang der Route verkehren im Sommer spezielle Rad-Züge der Deutschen Bahn, sodass man Tagestouren unternehmen kann und vom Endpunkt komfortabel zurück kommt. Die Stadtkulisse von Sigmaringen wird durch ein gigantisch anmutendes Schloss beherrscht, das aber nicht so alt ist, wie man meinen könnte. Die heutige Architektur verdankt das Schloss einem historisierenden Baustil, wie er für das Ende des 19. Jahrhunderts typisch war. Das Donautal wird nun wieder flacher, auf den ersten Blick unspektakulärer. Typisch sind die weiten Riedlandschaften, deren geheimnisvoller Reiz sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Nistende Störche habe das Ried als Heimat auserkoren wurde, wie etwa in Riedlingen oder Munderkingen. Bei Mengen lohnt sich ein Abstecher auf die Heuneburg. Die Heuneburg gilt als die älteste Stadt Deutschlands und eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten der Welt. Die Heuneburg ist eine keltische Siedlungs- und Festungsanlage. Im angeschlossenen Museum kann man sich über die Hintergründe der antiken Festungsstadt kundig machen. In Rechtenstein schaut die Ruine einer Burg über die Donau herab und in Obermarchtal lohnt sich ein Besuch der Klosterkirche mit ihren bedeutenden Stuckarbeiten.


Foto oben und unten: Am Donau-Radweg in der Donau-Schlucht bei BeuronDer Donau-Radweg zwischen Friedingen und Sigmaringen

Der Donau-Radweg von Ulm nach Ingolstadt

Die ehemalige Reichsstadt Ulm ist vor allem für den höchsten – historischen – Kirchturm der Welt bekannt: das 161 Meter hohe Ulmer Münster. Der Turm kann erstiegen werden: ein lohnendes Unterfangen für Schwindelfreie, hat man doch einen wunderbaren Blick über die Stadt und das Donautal. Zugegeben, auch der Turm des Ulmer Münsters ist nicht ganz so historisch, wie man glauben könnte. Er wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu seiner stattlichen Höhe ausgebaut, als es in ganz Deutschland Bestrebungen nach dem Motto „Unser Land soll schöner und imposanter werden“ gab.  Ulm hat aber mehr zu bieten als das Münster: etwa das Fischerviertel mit seinen Cafés und historischen Häusern. Das hübsche Städtchen Günzburg zeigt mit seinen hellen Fassaden den Einfluss der Baumeister Oberschwabens. Die Frauenkirche im Stil des Rokoko mit ihren Fresken und das Schloss sind besonders sehenswert. Die Fußgängerzone mit Cafés lädt zu einer Pause ein. Donauwörth zählt zu den nächsten Stationen, wo sich ein Bummel durch die historische Altstadt gut mit einer Verschnaufpause in der Fußgängerzone kombinieren lässt. Die Reichsstraße mit dem Rathaus, dem Münster und dem Stadtbrunnen bilden dabei eine wichtige Achse zum Sightseeing. Auch Neuburg an der Donau ist sehenswert. Die nächste größere Stadt auf dem Weg ist Ingolstadt. 

Foto unten: Der Donau-Radweg in Ulm

Der Donau-Radweg in Ulm

Der Donau-Radweg von Ingolstadt nach Passau

Ingolstadt ist zwar auch Industriestadt, hat aber mit dem eindrucksvollen Münster, dem Schloss, der sehenswerten Altstadt und den lebhaften Einkaufsstraßen einiges zu bieten. Die Weltenburger Enge ist der nächste touristische Höhepunkt des Donautals. Das Weltenburger Kloster wurde um das Jahr 600 gegründet und ist das älteste Kloster Bayerns. Sein heutiges Aussehen erhielt das Kloster aber im 18. Jahrhundert. Tipp: Mit dem Schiff von Weltenburg nach Regensburg weiterfahren und so die Donauenge aus nächster Nähe genießen. Für die UNESCO-Welterbestadt Regensburg sollte man sich Zeit nehmen. Der Dom St. Peter mit Schatzmuseum, die Steinerne Brücke, die städtischen Galerien und die einzigartige historische Altstadt sind nur ein kleiner Auszug aus den unzähligen Sehenswürdigkeiten. Ab Regensburg gehören zahlreiche Ausflugsschiffe und Lastkähne zur Kulisse am Donau-Radweg. In Straubing kann man das reiche römische Erbe der Region (Gäubodenmuseum mit Römerschatz) bewundern. Ab Deggendorf rücken die Berge des Bayrischen Waldes zunehmend näher und man erreicht die Dreiflüsse-Stadt Passau mit ihrem mächtigen Dom und italienischem Erscheinungsbild.

Foto unten: Störche im DonauriedStörche in Munderkingen (Donau-Radweg)

Fakten zum deutschen Donau-Radweg


Tourenverlauf

Donaueschingen, Tuttlingen, Sigmaringen, Ulm, Donauwörth, Neuburg a.d. Donau, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Deggendorf, Passau


Länge

600 km


Beschilderung

Gute Beschilderung als Donau-Radweg und lokale Beschilderung von Ort zu Ort.


Fahrbahn

Der überwiegende Teil des Radwegs ist asphaltiert, nur einzelne – verhältnismäßig kurze –  Etappen verlaufen jeweils auf gut befahrbaren Kieswegen.


Verkehr

Meist auf eigenen Radwegen, aber auch kleinere Landstraßen (mit wenig Verkehr). Passagen mit starkem Verkehrsaufkommen sind sehr selten, kurz und nur von geringer Dauer.


Andere Aktivitäten

Viele Etappen eigenen sich für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Die Strecke zwischen Fridingen und Beuron ist beispielsweise bei Wanderern sehr beliebt, von Tuttlingen bis Fridingen Inline-Skaten und quasi barrierefrei.


Kinder

Für Kinder eignen sich insbesondere ausgesuchte und autofreie Etappen am besten, etwa zwischen Tuttlingen und Fridingen. Der gesamte Donau-Radweg wäre wegen seiner Länge zwangsläufig – auch für ältere – Kinder eine zu große Herausforderung.