Um diese Website in optmierter Form zu betrachten,
sollten Sie in Ihrem Computer Java-Script eingeschaltet lassen.

THE EUROPEAN CYCLING PROJECT

Donau-Radweg > Deutschland Übersicht Donau-Radweg

Infos zu weiteren Etappen des Donau-Radwegs finden Sie hier

Donau-Radweg: Belgrad - Schwarzes Meer

Der Donau-Radweg, der inzwischen in fast allen Anrainerländern als Euroveloroute 6 ausgeschildert ist, soll in Zukunft den Traum wahrmachen, fester Bestandteil einer durchgehenden Radroute von der Atlantikküste bis ans Schwarze Meer zu sein. Die Euroveloroute 6 ist über weite Strecken bereits realisiert worden. So viel vorab: Den Traum einer durchgehenden Premium-Radroute vom Atlantik an das Schwarze Meer macht die Euroveloroute 6 aktuell leider noch nicht war, aber es geht dennoch in großen Schritten voran.  In Bulgarien ist die Beschilderung aktuell aber noch lückenhaft, in Rumänien ist de dato gar keine Beschilderung erfolgt.

Vom Start in Donaueschingen über Passau, Linz, Wien und Budapest kann man von einer schönen Qualitätsradroute sprechen, die überwiegend gut ausgebaut ist, auf weiten Strecken sogar mit Premium-Status. Die Etappe von Budapest bis kurz vor die Stadttore von Belgrad darf man immer noch als eine ordentliche Radroute einstufen, wenngleich nicht als Premium-Route. Diese steht – im Hinblick auf den Ausbaustatus und landschaftliche Attraktivität – durchschnittlichen Fernradrouten in Nord- und Westeuropa nicht nach, vielmehr ist eher das Gegenteil der Fall.


Auf dem Donau-Radweg durch den Donau-Durchbruch 

Es gibt  Gründe, warum das Weiterradeln von Belgrad Richtung Schwarzes Meer eine Überlegung wert ist, wenngleich man hier  freilich – im Gegensatz zur Etappe von Passau nach Wien – nicht mehr Scharen an Radlern begegnen wird. Ein Grund ist: nicht weit von Belgrad ergießt sich die Donau durch das sogenannte Eiserne Tor. Dabei handelt es sich um eine der atemberaubendsten Landschaften, welche die Donau herausgebildet hat. Die Donau zwängt sich zwischen den Städten Golubac, Kladavo und Negotin durch steile Berge und Felswände hindurch, die hunderte Meter aufragen. An der schmalsten Stelle ist die Donau nur rund 150 Meter breit. Im Gegenzug ergießt sich der Fluss immer wieder in breite Seen, die durch Aufstauung entstanden sind. Das „Naturschauspiel“ ist folglich nicht ganz so natürlich, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Donau wird auf ihrem Weg durch diese Felsenge und Stauseen von je zwei Uferstraßen begleitet, von denen eine in Rumänien verläuft, die andere durch Serbien. Aktuell empfiehlt sich die serbische Seite, also das rechte Donauufer (in Fließrichtung gesehen). Einerseits ist die Straße hier gut als Euroveloroute 6 beschildert, außerdem ist sie weniger verkehrsreich als auf rumänischer Seite.


Von Belgrad bis Dubovac verläuft die Route jedoch noch (meistens auf Radwegen oder kleinen Landstraßen) am linken Donaufer. Die Radwege wurden in der Regel auf den Donau-Dämmen angelegt, der Fahrbahnbelag ist durchwachsen. Dennoch kommt man flott aus Belgrad heraus und man befindet sich in kurzer Zeit auf geradezu verblüffende Weise mitten in der Natur. Nun taucht man zunehmend in die Bergwelt ein: eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Nach einer kurzen Etappe auf Landstraße erreicht man Stara Palanka. Mit der Fähre wechselt man an das südliche Donaufer (rechtes Ufer). Auf Landstraßen geht es über Zatonje, Veliko Gradiste nach Golubac. Hier thront eine imposante Festung über dem Donautal.  Ab jetzt muss man zunehmend mehr Verkehr einplanen: Man fährt  am Donauufer -auf der Straße 34 (später 35) -  nach Donji Milanovac. Das lebhafte Städtchen ist ein Zentrum für den Tourismus am Donaudurchbruch und lohnt  einen längeren Aufenthalt. Es ist auch Ausgangspunkt für Ausflüge in den Nationalpark Djerdap, in dem noch wild lebende Wölfe beheimatet sind. Exkursionen in den Nationalpark sind jedoch wegen der strengen Besucherlenkung beschränkt. Auskunft gibt die Touristinfo in Donji Milanovac. Über die kleinen Orte Davidovac und Kladusnica erreicht man die größere Stadt Kladovo. Die Route ist – wie gesagt – landschaftlich schön, aber man muss sie auf weiten Strecken als eine reine Straßenroute einstufen. Die Straße hat den Charakter einer Passstraße, es geht auch durch Tunnels. Beleuchtung und Warnweste sind Pflicht. Erst einige Kilometer nach Brza Palanka gibt es wieder kurzzeitig einen Radweg und danach geht es auf tendenziell weniger befahrenen Landsträßchen oder Wirtschaftswegen weiter bis in die Stadt Negotin, die sich bereits in der Nähe der bulgarischen Grenze befindet.

Weiter ans Schwarze Meer (Constanta)?

Und wie sieht es mit der Weiterfahrt Richtung Schwarzes Meer aus, nachdem man den Donaudurchbruch und ganz Serbien durchradelt hat? Das ist eine Frage der Abenteuerlust und Risikobereitschaft. Beim aktuellen Stand des Ausbaus der Euroveloroute 6 muss man einräumen, dass die Weiterfahrt zur Donaumündung (Schwarzes Meer) nur für echte Globetrotter und Weltenbummler angesagt ist. Die Infrastruktur für den Radtourismus (Hotels, Pensionen etc.) fehlt über weite Strecken, Radwege gibt es faktisch so gut wie gar nicht mehr und über die offizielle Routenführung – soweit überhaupt existent – kann man diskutieren. Kurzum: Die Schlussetappe der Euroveloroute 6 ist – nach unseren Recherchen – größtenteils schlicht noch nicht realisiert worden, sodass man sich im Prinzip auch mit einer einfachen Straßenkarte bewaffnen kann, um der Donau bis ans Schwarze Meer zu folgen.