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Bayern > Altmühl-Radweg  zur Übersicht Radwege Bayern

Altmühl-Radweg 

Der Altmühl-Radweg zählt zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands und das, obgleich er nicht durchgehend auf eigenen Radwegen, sondern relativ oft über Wirtschaftswege oder (meist mäßig befahrene) Landstraßen führt. Im engen Sinne ist der Altmühl-Radweg deshalb kein durchgehender Premium-Radweg, wohl aber eine gut machbare, durchaus attraktive Radroute. Allerdings schafft der Altmühl-Radweg eine wichtige Nord-Südverbindung vom Main zur Donau, weshalb er an dieser Stelle ausführlich diskutiert wird. Viele Etappen sind landschaftlich (vor allem im südlichen Teil des Radwegs) sehr schön und durchaus gut bis sehr gut ausgebaut. 

Karte Altmühl-Radweg

Karte oben: Altmühl-Radweg;  © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2017, Datenquellen


Fakten zum Altmühl- Radweg

Tourenverlauf:  Rothenburg o.d.Tauber, Colmberg, Herrieden, Ornbau, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Pappenheim, Dollnstein, Eichstätt, Kinding, Dietfurt, Riedenburg, Kelheim

Länge: 245 km

Beschilderung: gute Beschilderung als Altmühlweg

Fahrbahn: etwa zur Hälfte asphaltiert, zur anderen Hälfte meist gut befahrbare Kiesauflage

Verkehr: häufig wechseln Etappen auf reinen Radwegen mit Etappen auf Landstraßen ab, die jedoch meistens wenig befahren sind, insbesondere von Rothenburg ob der Tauber bis zum Altmühlsee. Danach zunehmend auf autofreien, eigenen Radwegen oder autofreien Wirtschaftswegen.

Andere Aktivitäten: Viele Etappen, etwa rund um den Altmühlsee, eigenen sich auch bestens für Spaziergänge, zum Wandern oder Joggen.

Kinder: für Kinder eignet sich insbesondere die Etappe vom Altmühlsee nach Kelheim.

Karte:

Radwanderkarte Altmühltal-Radweg, Publicpress (Verlag)


bikeline Radtourenbuch Altmühl-Radweg, Esterbauer (Verlag)


Von Rothenburg nach Gunzenhausen (82 km)


Altmuehl-Rad: Rothenburg

Foto oben: Rothenburg o.d.Tauber

Einen besseren Startpunkt hätte man sich im Hinblick auf die Vermarktung des Radwegs kaum ausdenken können: Der Altmühl-Radweg beginnt in der Bilderbuchstadt Rothenburg ob der Tauber, die mit einem einzigartigen historischen Stadtbild auftrumpfen kann (siehe auch Taubertal-Radweg). Auf einem straßenbegleitenden Radweg erreicht man Neusitz und über Forstwege und Landsträßchen Colmberg mit seiner sehr gut erhaltenen, mittelalterlichen Burg aus dem 12. Jahrhundert. Von Colmberg nach Herrieden wechseln sich kleine Landsträßchen, Wirtschaftswege und Radwege beständig ab. In Herrieden wartet die gut erhaltene, mittelalterliche Stadtbefestigung auf einen Besuch. Das schmucke Ornbau ist eines der kleinsten Städtchen Bayerns. Nun beginnt das landschaftlich reizvolle Fränkische Seenland und man findet sich am Ufer des Altmühlsees wieder. Wo die Altmühl früher nur temporär einen „See“ schuf, nämlich während den mehrmals im Jahr üblichen Überschwemmungen, gibt es heute einen künstlich angelegten See, der die Aulandschaften der Altmühl zurückgedrängt hat. Der See lässt sich komplett auf Radwegen umrunden. Auch der Altmühl-Radweg führt am Seeufer entlang nach Gunzenhausen. Schon die Römer siedelten in der Stadt Gunzenhausen. Im Archäologischen Museum kann man sich hierzu kundig machen.


Von Gunzenhausen nach Eichstätt (70 km)

Im Pappenheimer Burgmuseum erfährt man, woher die geflügelten Worte „Daran erkenn ich meine Pappenheimer“ kommen. Der Altmühl-Radweg verläuft jetzt überwiegend auf gut ausgebauten, eigenen Radwegen nach Solnhofen. Dort wurde der Urvogel Archaeopteryx entdeckt, einer der wichtigsten Fossilienfunde weltweit. Der Fund ermöglichte es, einen evolutionsgeschichtlichen Zusammenhang zwischen Reptilien und Vögeln herzustellen. Im Museum ist ein Fund des Urvogels zu sehen. Der Radweg führt meistens dicht am Ufer der Altmühl entlang nach Dollnstein. Wer will, der kann einen Abstecher nach Schernfeld machen, wo man im Fossiliensteinbruch selbst Hand anlegen und nach Fossilien suchen kann. Die Stadt Eichstätt zählt zu den Höhepunkten in Sachen Sightseeing auf dem Altmühl-Radweg. Im Juramuseum, das in der sehenswerten Willibaldsburg untergebracht ist, gibt es Fossilienfunde zu sehen, darunter nochmals den besagten Urvogel. Im frühgeschichtlichen Museum kann man sich zu den Ureinwohnern des Altmühltals informieren, insbesondere den Römern. Der Eichstätter Dom und die Residenz des Fürstbischofs sind Muss-Stationen einer Stadtbesichtigung.

Von Eichstätt nach Kelheim (93km)


Die Weiterfahrt durch das immer breiter werdende Altmühltal nach Riedenburg ist landschaftlich sehr schön. Ab Dietfurt begleitet der Archäologiepark Altmühltal den Radweg. Die Altmühl wurde durch den Bau des Main-Donau-Kanals schiffbar gemacht, sodass eine Wasserstraße zwischen Main und Donau entstand. Riedenburg lohnt mit seinem historischen Stadtbild und mit seinen drei Burgen einen längeren Aufenthalt. Die Donauenge (Donaudurchbruch) zwischen Weltenburg und Kelheim zählt zu den landschaftlich schönsten Etappen der deutschen Donau. Das Kloster Weltenburg ist das älteste Kloster Bayerns. Tipp: genießen Sie die Donau auf einer Fahrt mit dem Schiff zwischen Weltenburg, Kelheim und Regensburg!

Anschlussrouten


Ab Kelheim kann man über den Donau-Radweg die UNESCO-Welterbe-Stadt Regensburg erreichen. In Dollnstein besteht Anschluss an den Amper-Altmühl-Radweg nach Rennertshofen und über den Donau-Radweg nach Neuburg a.d. Donau. Der Amper-Altmühl-Radweg folgt der sogenannten Urdonau. Diese Routenalternative bietet sich auch als schöner Abstecher und Ausflug für alle an, die auf dem Altmühl-Radweg unterwegs sind.  In nördlicher Richtung lässt sich der Altmühl-Radweg über den Taubertal-Radweg von Rothenburg bis an den Main fortsetzen.


Etappenplanung, Höhenprofil, GPS & Übernachten


Schon drei Kilometer nach der Stadtausfahrt in Rothenburg o.d. Tauber muss man (bei Neusitz) auf vier Kilometern eine Steigung von rund 120 Höhenmetern überwinden. Das ist allerdings die stärkste Steigung auf dem ganzen Altmühl-Radweg. Danach ist die Radroute weitgehend flach. Insgesamt fällt der Altmühltal-Radweg von Rothenburg o.d. Tauber (424 m ü. NN) bis Kelheim (340 m ü.NN) um rund 80 Höhenmeter. Das Steigungsprofil ist als leicht bis mittelschwer einzustufen.  Genussradlern empfehlen wir, die Tagesetappen auf rund 40 bis 50 Kilometer zu beschränken. Sportlich orientierte Radler schaffen natürlich weit mehr. Das Übernachtungsangebot am Radweg ist gut bis sehr gut. In fast allen größeren Orten gibt es Hotels und Pensionen. Die Dichte an Campingplätzen ist ausreichend, sodass man auch mit dem Zelt auf Radreise gehen kann. Den GPS-Track zum Radweg können Sie auf der Website www.naturpark-altmuehltal.de herunterladen. Dort finden Sie auch eine detaillierte Online-Karte zum Radweg und viele weitere, interessante Infos.