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Bahntrassen-Radwege
Unzählige Eisenbahnlinien wurden in den letzten Jahrzehnten stillgelegt. Vermutlich gibt es in Europa mehr stillgelegte Eisenbahnstrecken als aktive, auf denen noch Züge verkehren. Der Grund war die magelnde Wirtschaftlichkeit vieler Nebenbahnstrecken, zumal sie mit dem Autoverkehr (und Autolastverkehr) nicht mehr konkurrieren konnten. In Nordrhein-Westfalen kam es wegen des starken Rückgangs des Kohlebergbaus beispielsweise zur Stilllegung vieler Zechenbahnen, die sich einst durch das ganze Ruhrgebiet schlängelten. Aus der Not kann man eine Tugend machen. Tausende Kilometer solcher stillgelegter Bahntrassen wurden in späterer Zeit zu Radwegen umgebaut. Da die Trasse bereits vorhanden war, ließ sich kostengünstig ein Radweg anlegen. Dazu wurden die Gleise abgetragen und der Bahndamm mit einer festen Fahrbahnauflage (meistens Asphalt versehen). Bahntrassen-Radwege findet man heutzutage in ganz Europa. In Ländern wie Spanien - aber auch in Großbritannien und Frankreich - bilden Sie den Kern des Premium-Radnetzes. In Ballungsräumen, wie dem Ruhrgebiet, stellen sie aktuell das größte Kontingent an Express-Radwegen: also Radrouten, auf denen man besonders flott voran kommt. In Städten ist man auf solchen Radwegen mit dem Fahrrad oftmals schneller unterwegs als mit dem Auto.
Bahntrassen-Radwege zählen zu den faszinierendsten Radrouten, die es gibt. Da die Züge, welche früher auf der Trasse fuhren, keine großen Steigungen überwinden konnten, sind die Radwege, die darauf angelegt wurden, flach ... so wie Fluss-Radwege und deshalb ideal für Genussradler oder Familien mit Kindern. Die meisten Bahntrassen-Radwege verlaufen seitab des Verkehrs, sind also autofrei. Oftmals führen sie über ehemalige Eisenbahnbrücken und Viadukte hinweg oder durch ehemalige Eisenbahntunnels. Vierlorts wurden die Bahntrassen-Radwege mit sehr viel Liebe angelegt: Relikte der Eisenbahnvergangenheit schmücken sie, wie restaurtierte Lokomotiven oder Eisenbahnwaggons, Signalmasten, Andreaskreuze oder einfach schöne Rastplätze mit Tischen und Bänken entlang der Wege. In vielen ehemaligen Bahnhöfen gibt es nun Ausflugsgaststätten oder (insbesondere in Frankreich) Info-Points zum Radweg.
Eine
der faszinierendsten, ausgedehnten
Bahntrassen-Radroute in Europa ist die Radroute
Brenner - Calalzo.
Dort, wo einst eine der
berühmtesten Fernbahnlinien Europas über den
Brennerpass nach Italien fuhr, können Sie heute mit dem
Fahrrad fahren. Die Radroute Brenner - Calalzo verbindet zudem die
schönsten Radwege der Alpen miteinander, wie den
Eisacktal-Radweg, den Pustertal-Radweg und den Dolomiten-Radweg. Sie
führt auch durch zahlreiche, ehemalige Eisenbahntunnels, wie etwa
auf der Etappe über den Brenner.
Auch in Spanien gibt es großartige Bahntrassen-Radwege, die dort (als Überbegriff für autofreie Radrouten) Vias Verdes genannt werden. Die schönste und atemberaubendste Radroute Spaniens ergibt sich aus der Kombination mehrerer Bahntrassen-Radwege zu den Vias Verdes Costa Dorada. Auch diese Route zählt zu den schönsten Europas.
In Frankreich sind dichte Netze an Bahntrassen-Radwegen entstanden, die zu den besten Radwegen Frankreichs zählen.